
Bereitung
Ein Schüler bat Rabbi Schmelke von Nikolsburg, ihn zu unterweisen, wie er seine Seele zum Dienste Gottes bereiten solle. Der Zaddik hieß ihn zu einem andern seiner Schüler, Rabbi Abraham Chajim, fahren, der damals noch eine Herberge hielt. Der Jüngling folgte der Weisung und wohnte da etliche Wochen, ohne an dem Wirt, der sich vom Morgengebet bis gegen Abend in der Schankwirtschaft zu schaffen machte, irgendwelche Heiligkeit wahrzunehmen. Endlich fragte er ihn, was er den Tag über tue. »Mein vornehmstes Geschäft«, sagte Rabbi Abraham, »ist, die Gefäße recht zu säubern, daß auch nicht der kleinste Speisenrest an einem hafte, und auch alle Geräte zu putzen und trockenzuwischen, daß sich keines der Rost bemächtige.«
Als der Schüler heimkehrte und, was er gesehen und gehört hatte, Rabbi Schmelke berichtete, sagte ihm dieser: »Nun weißt du, was du zu wissen begehrtest.«