Zitate

Fotoausschnitt Buber mit Notizbuch

Hier haben wir wichtige und spannende Texte Bubers versammelt und geben einen kleinen Einblick in die verschiedenen Bereiche seiner Arbeit. Bisher finden Sie hier Worte aus Die Schrift, Die Erzählungen der Chassidim, weitere Textauszüge aus dem Gesamtwerk und einige Stimmen aus Briefwechseln. Die Sammlung wird noch ein wenig erweitert, allerdings kann dies nur einen kleinen Einblick in das Werk Bubers gewähren und wir bitten um Verständnis, wenn der eine oder andere bekannte oder besonders schöne Text vielleicht nicht oder auch noch nicht enthalten ist.

Die Wahrheit

Der Baalschem sprach: »Was bedeutet das, was die Leute sagen: ›Die Wahrheit geht über die ganze Welt?‹ Es bedeutet, daß sie von Ort zu Ort verstoßen wird und weiterwandern muß.«

Nähe und Ferne

Ein Schüler fragte den Baalschem: »Wie geht das zu, daß einer, der an Gott hangt und sich ihm nah weiß, zuweilen eine Unterbrechung und Entfernung erfährt?«Der Baalschem erklärte: »Wenn ein Vater seinen kleinen Sohn will gehen lehren, stellt er ihn erst vor sich hin und hält die eignen Hände zu beiden Seiten ihm nah, daß er nicht falle, und so geht der Knabe zwischen den Vaterhänden

Das Beten im Felde

Ein Chassid, der nach Mesbiž fuhr, um den Versöhnungstag in der Nähe des Baalschem zu verbringen, fand sich einer Störung halber, als die Sterne aufgingen, noch eine gute Strecke vor der Stadt und mußte zu seinem großen Gram allein auf dem Felde beten. Als er nach dem Fest nach Mesbiž kam, empfing ihn der Baalschem mit besondrer Freude und Freundlichkeit. »Dein Beten«, sagte er, »hat alle

Die siebzig Sprachen

Rabbi Löb, Sohn der Sara, der wandernde Zaddik, erzählte: »Einmal war ich bei dem Baalschemtow über Sabbat. Gegen Abend vor der dritten Mahlzeit saßen schon die großen Schüler um den Tisch und warteten auf sein Kommen. Dabei unterredeten sie sich über einen Spruch des Talmuds, um dessen Bedeutung sie ihn befragen wollten. Es war der Spruch: ›Gabriel kam und lehrte Josef siebzig Sprachen.‹